Eine Schülerin der fünften Klasse hebt im Unterricht den Finger

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Lehrer fordern mehr Zeit für Bildung

Der bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband startet heute eine neue Kampagne: Vor der Landtagswahl will der BLLV die ganz unterschiedlichen Bedürfnisse von Kindern in den Mittelpunkt stellen. Von Beate Posch und Johanna Kempter

Als Diskussionsanregung versteht BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann die neue Kampagne. Auf der BLLV-Website und auf Facebook werden die Geschichten von verschiedenen Schülern mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen dargestellt. Während das eine Mädchen von den Mitschülern ausgeschlossen wird, will das andere Deutsch lernen. Ein Junge ist unterfordert – ein anderer Schüler überfordert.

Diskussion erwünscht

Die Kampagne stellt die Frage: Wie können die Schulen besser auf die Kinder eingehen? Dazu wünscht sich der BLLV den Input der Gesellschaft – und zwar nicht nur von Eltern und Lehrern. "Sondern auch vom Metzger und Schreiner", erklärt Fleischmann. "Das Ziel ist eine profunde, grundlegende Diskussion, was Schule eigentlich leisten soll", erklärt Fleischmann.

Neue Fächer

Beispiele fallen der BLLV-Präsidentin viele ein: Kinder werden zunehmend dicker – also sollte Gesundheitserziehung auf den Lehrplan kommen. Oder neue Fächer für politische Bildung in Zeiten, in denen die Demokratie immer mehr unter Beschuss steht.

Schule neu aufstellen

Um all das leisten zu können, will der BLLV Schule ganz neu aufstellen. "Wir verharren in dem Bild von Schule, wie es meine Oma erlebt hat", kritisiert Fleischmann. "Wir müssen weg von dem Prinzip, dass ein Mensch vor 24 Kindern steht und hin zu einem multiprofessionellen Team."

Team statt einzelner Lehrer

Lehrer sollen weiter für traditionelle Fächer wie Mathematik oder Deutsch da sein – aber Unterstützung in anderen Bereichen bekommen. Zum Beispiel von Sozialpädagogen, Logopäden oder Schulkrankenschwestern. Mit so einem Konzept könnte laut BLLV auch eine effizientere Bildungsfinanzierung erreicht werden.